Karneval des guten Geschmacks

Der in Helsinki erfundene Restauranttag erlangte in ganz Finnland und auch im Ausland schnell grosse Beliebtheit.

Zum ersten Mal jährte sich nun der in Helsinki erfundene Ravintolapäivä (Restauranttag). Am 18. August darf wieder jeder für einen Tag sein eigenes Café, Restaurant oder Bar eröffnen. Die Veranstaltung hat mittlerweile ganz Finnland erfasst und ist innerhalb kürzester Zeit zu einer Tradition geworden (Diashow unten). Auch außerhalb Finnlands wird das Konzept in immer mehr Städten begeistert übernommen.

Mit exotischen Gerüchen, bunten Farben und afrikanischem Flair begrüßt das Paloni seine Gäste. Aus dem Designgeschäft ist für einen Tag in das Restaurant Piknik Ghanassa (Picknick in Ghana) geworden. Koch Kojo Owusu hat für die Gäste Spezialitäten aus seinem Heimatland Ghana zubereitet. Zusammen mit dem deutschen Koch Johannes Wienss aus Düsseldorf hat er ein Menü aus Bohnensalsa, Couscous und frittierten Bananen kreiert. Dazu gibt es ein erfrischendes Ingwergetränk.

Das Piknik Ghanassa war eines von 131 Restaurants in Helsinki, die anlässlich des letzten Restauranttages ihre Türen für Gäste öffneten. Rund alle drei Monate wird dieses besondere Event veranstaltet.

Das Konzept ist ausgefallen und einfach zugleich. Am Ravintolapäivä kann jede und jeder für einen Tag ein Restaurant, ein Café oder eine Bar eröffnen. Wer Lust hat, für einen Tag Gäste im eigenen Lokal zu bewirten, meldet sich einfach auf der Webseite des Ravintolapäivä an. Name und Gestaltung der so genannten Pop-up-Restaurants ebenso wie Auswahl und Preise der Speisen und Getränke stehen den Teilnehmern dabei vollkommen frei.

„Nur heute geöffnet“

Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt. Und genau das wurde auch beim vergangenen Ravintolapäivä wieder deutlich. Die Auswahl war riesig. Und so verwunderte es auch nicht, dass es sich trotz eisiger Kälte hunderte Interessierte nicht nehmen ließen, auf kulinarische Entdeckungsreise zu gehen.

Ursprünglich in Helsinki ins Leben gerufen, öffnen mittlerweile auch in anderen finnischen Städten Pop-up-Restaurants für Besucher. Selbst im Ausland findet der Ravintolapäivä viele Freunde. Und so verwandeln sich weltweit in nunmehr 30 verschiedenen Ländern Hinterhöfen, Wohnzimmern, Boutiquen und Galerien für einen Tag in Restaurants.

„Das ist ein tolles Konzept. Schade, dass das in Deutschland noch keiner aufgegriffen hat.“ findet Johannes Wienss. Doch das kann sich schnell ändern und der nächste Ravintolapäivä wird nicht lange auf sich warten lassen.

Une transition tout en couleurs

Le Frog, Helsinki: Maria Njari arbeitet in ihrem Crostinis. Le Frog bietet seinen Gästen ein französisches Drei-Gänge-Menü. (Foto: Roy Bäckström/Restauranttag)

Tokyo Kitchen, Helsinki: Yumi Matsumoto serviert Gyozas und Maissuppe aus dem Fenster ihrer Wohnung im Stadtteil Punavuori. (Foto: Kimmo Lind/Restauranttag)

Kuchnia Polska, Helsinki: Ida Kukkapuro genießt polnische Rote-Beete-Suppe im größten Innenhof der Nordischen Länder. (Foto: Timo Santala/Restauranttag)

Mikko Kjellberg lässt in einem Korb Sandwiches aus seiner Wohnung in der Alppikatu in Helsinki herunter. (Foto: Tuomas Sarparanta/Restauranttag)

Teezimmer Punavuori, Helsinki: Dessous-Designerin Tyra Therman serviert in ihrer Boutique Tee, Kuchen und Cupcakes. (Foto: Heidi Uutela/Restauranttag)

Fensterkiosk Sluprsnam, Turku: Bei Sluprsnam werden die Gäste durch das Fenster bedient. (Foto: Eino Nurmisto/Restauranttag)

Puutarhatontut (Gartenzwerge), Tampere: Die zweijährige Anni lässt sich ein Brötchen auf dem Restauranttag im Winter schmecken. (Foto: Ella Kiviniemi/Restauranttag)

Le Petit Crêperie de Rue, Helsinki: Hier werden Crêpes gemacht während die hungrigen Gäste mit Musik von einer Hammond-Orgel bei Laune gehalten werden. (Foto: Tuomas Sarparanta/Restauranttag)

Le Garage, Helsinki: Dieses Ehepaar genießt den Restauranttag im Pop-Up-Restaurant seiner Nachbarn im Stadtteil Kulosaari. (Foto: Heidi Uutela/Restauranttag)

Bäckerei Puuteri (Puder), Helsinki: Ein Pop-Up-Café in einer Damenboutique bietet seinen Gästen Kaffee, Tee und süßes Gebäck. Darauf stoßen die stolzen Besitzer an. (Foto: Kimmo Lind/Restauranttag)

3 Mishki (Drei kleine Bären), Helsinki: Tanja, Nikita (vorn) und Andrei kochen und servieren traditionelles russisches Essen in ihrer eigenen Küche. (Foto: Heidi Uutela/Restauranttag)

Pyöräbaari (Fahrradbar), Helsinki: Michelle genießt ihren Tapas-Teller von einem mobilen Bistro auf dem ersten Restauranttag. (Foto: Timo Santala/Restauranttag)

Von Ansgar Frankenberg, August 2014