Finnland bleibt eine der Spitzennationen in der PISA-Studie

Seit dem Start des Programms für internationale Schulleistungsuntersuchungen (PISA) im Jahr 2000 haben sich die finnischen 15-Jährigen durchwegs sehr gut geschlagen. In den im Dezember 2019 veröffentlichten Ergebnissen wird Finnland seinem Ruf erneut gerecht und weist offenbar auch ein ausgewogenes Verhältnis zwischen akademischen Leistungen und dem Leben außerhalb der Schule auf.

Die PISA-Studie, die alle drei Jahre von der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) durchgeführt wird, testet die Fähigkeiten und Kenntnisse von 15-jährigen Schülern und Schülerinnen in Dutzenden von Ländern mit dem Ziel, die Bildungssysteme international einzuordnen. Gemessen werden Lesekompetenz, mathematische Kompetenz und naturwissenschaftliche Grundbildung.

Die im Dezember 2019 veröffentlichten Ergebnisse entstammen der PISA-Studie 2018. In Finnland wurden in dem Jahr 214 Schulen aus allen Regionen des Landes in die Studie aufgenommen, wobei 42 Schüler und Schülerinnen jeder Schule nach dem Zufallsprinzip dafür ausgewählt wurden. Die Testgruppe umfasste finnisch-sprachige und schwedisch-sprachige Schulen, beides sind offizielle Landessprachen in Finnland.

Nach den Ergebnissen belegt Finnland im Bereich Lesekompetenz gemeinsam mit Kanada den zweiten Platz von den OECD-Ländern und den sechsten unter allen teilnehmenden Nationen und Regionen. In mathematischen Kenntnissen schnitt Finnland ebenfalls gut ab und lag zwischen Platz sieben und 13 bei den OECD-Ländern sowie insgesamt zwischen Platz zwölf und 18 (die Länder sind auf diese Weise gruppiert, da ihre Punktzahlen sehr nahe beieinander liegen). Bei der wissenschaftlichen Kompetenz, die sich dieses Mal auf Naturwissenschaften konzentrierte, platzierte sich Finnland an dritter Stelle unter den OECD-Ländern und an sechster im Gesamtrang, wobei es weniger Punkte erreichte als in der vorherigen PISA-Studie.

Lebenszufriedenheit

Lesen, ob vom Bildschirm oder Papier, ist die Grundlage für einen Großteil des schulischen Lernens.
Foto: Riku Isohella/Finland Promotion Board

PISA 2018 bat die Schüler auch, ihre eigene Lebenszufriedenheit zu beurteilen. Die finnischen 15-Jährigen gaben auf einer Skala von eins bis zehn einen Durchschnittswert von 7, 61 an. Wenn man die Punkte für Lebenszufriedenheit mit denen für Lesekompetenz vergleicht, wird deutlich, dass Finnland das einzige Land ist, in dem beide Kategorien auf hoher Ebene liegen. Dies könnte auf ein positives Gleichgewicht zwischen Schule und anderen Aspekten des Lebens hinweisen, ebenso wie finnische Erwachsene im internationalen Vergleich ein bewundernswertes Maß an Work-Life-Balance an den Tag legen.

Das Schaubild belegt – wie vielerorts international gesehen ebenfalls – einen Rückgang des Interesses der Kids am Lesen in Finnland. Überraschenderweise antworteten viele Kinder, dass sie nur bei Bedarf lesen – die Frage umfasste digitale Plattformen und Papier. Dieses Thema lässt Eltern, Erzieher und Politiker sicherlich aufhorchen und fordert sie somit zur Förderung des Lesens auf, das die Grundlage fürs Lernen so vieler anderer Dinge bildet.

Ein offenes Geheimnis für den Erfolg des finnischen Bildungssystems ist, dass Kinder im ganzen Land unabhängig von ihrem geografischen Wohnort oder ihrem sozioökonomischen Hintergrund über denselben hohen Bildungsgrad verfügen. Bildungsminister Li Andersson äußerte dies auf einer Pressekonferenz in Helsinki und wies darauf hin, die PISA-Ergebnisse würden demonstrieren, dass der Unterschied zwischen den zahlreichen teilnehmenden Schulen nur minimal ist.

Dies bedeutet, sagte sie, dass jeder in Finnland „darauf vertrauen kann, dass seine eigene lokale Schule zu den besten Schulen der Welt gehört“.

Vom ThisisFINLAND-Mitarbeiterstab, Dezember 2019