Als Gerüchte über ein Treffen zwischen dem US-Präsidenten und seinem russischen Amtskollegen zu kursieren begannen, wurde auf Helsinki als Gastgeberstadt für das Treffen getippt.
Die finnische Hauptstadt hat viel Erfahrung darin, führende Vertreter des Westens und Ostens in ihren Tagungsstätten und Präsidialresidenzen willkommen zu heißen. Die erste solche Begegnung war 1975 die Konferenz für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (KSZE), in der US-Präsident Gerald Ford, der sowjetische Präsident Leonid Breschnew sowie die Staats- und Regierungschefs sowohl Ost- als auch Westdeutschlands in der Finlandia-Halle unter einem Dach versammelt waren. Das Ergebnis war die Schlussakte von Helsinki und eine verstärkte Zusammenarbeit zwischen den östlichen und westlichen Ländern.
Die Krise am Persischen Golf brachte 15 Jahre später, im September 1990, den sowjetischen Präsidenten Michail Gorbatschow und US-Präsident George H. W. Bush nach Finnland. „Präsident Gorbatschow und ich treffen uns hier in Helsinki, um hoffentlich unser gemeinsames Vorgehen in Anbetracht dieses unvertretbaren Aggressionsakts zu festigen“ erklärte Bush gegenüber der New York Times bei seiner Ankunft am Helsinkier Flughafen 1990.
US-Präsident Bill Clinton und der russische Präsident Boris Jelzin führten 1997 Verhandlungen in Mäntyniemi, einer der offiziellen Residenzen des finnischen Präsidenten. Damals galt die Erweiterung der NATO um Polen, Ungarn und die Tschechische Republik als politisch heißes Eisen. „Einig über die Uneinigkeit“ war das Ergebnis.
Unsere Diashow wirft einen Blick zurück auf Momente von früheren Präsidententreffen in Helsinki.
US-Präsident Gerald Ford und seine Frau Betty reden mit dem finnischen Präsidenten Urho Kekkonen auf einem nach Kekkonen benannten Eisbrecher. Die USA gehörten zu den 35 Nationen, die 1975 auf der Konferenz für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (KSZE) in der Finlandia Hall die Schlussakte von Helsinki unterzeichneten. Foto: Sverker Ström / Lehtikuva
Soldaten einer finnischen Militärbasis in Santhamina bei Helsinki hatten vor der KSZE von 1975 die Aufgabe erhalten, das Gelände hinter der Finlandia-Halle in Ordnung zu bringen. Heute befindet sich dort ein Park. Foto: Sverker Ström/Lehtikuva
Von links: Der britische Premierminister Harold Wilson, US-Präsident Gerald Ford, der französische Präsident Valery Giscard d'Estaing und der deutsche Bundeskanzler Helmut Schmidt haben sich 1975 im Rahmen der KSZE vor der amerikanischen Botschaft in Helsinki der KSZE versammelt. Foto: Esa Pyysalo/Lehtikuva
Im September 1990 winkten die Präsidenten George H.W. Bush und Michail Gorbatschow vom Balkon des Präsidentenpalasts in Helsinki. Das Thema ihres Treffens war die Krise am Persischen Golf. Foto: Martti Kainulainen/Lehtikuva
Von links: Drei First Ladies, Raisa Gorbatschewa von Russland, Tellervo Koivisto von Finnland und Barbara Bush von den USA, besuchten gemeinsam die Universitätsbibliothek in Helsinki. Foto: Kimmo Räisänen / Lehtikuva
Von links: Raisa Gorbatschowa und der sowjetische Staatschef Michail Gorbatschow, Tellervo Koivisto und der finnische Präsident Mauno Koivisto sowie Barbara Bush und US-Präsident George H.W. Bush posieren 1990 vor einem Mittagessen im Präsidentenpalast in Helsinki. Foto: Juha Kärkkäinen/Lehtikuva
Im März 1997 hieß Helsinki Bill Clinton und Boris Jelzin willkommen, die sich nach einem zweitägigen Treffen über die Erweiterung der NATO „einig waren, nicht einig zu sein.“ Foto: Heikki Saukkomaa/Lehtikuva
Präsident Clinton sorgte 1997 bei seiner Ankunft in Helsinki im Rollstuhl für einen etwas dramatischen Auftritt. Er erholte sich gerade von einer Knieoperation. Er wurde vom finnischen Präsidenten Martti Ahtisaari begrüßt, der 2008 für seinen Beitrag zur Konfliktlösung und Friedensvermittlung in aller Welt mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet wurde. Foto: Martti Kainulainen/Lehtikuva
Von Laura Suihkonen, Juli 2018