Angela Merkel erhält als erste Finnlands neuen International Gender Equality Prize

Finnland verleiht den ersten Internationalen Preis für Gender-Gleichstellung „einer herausragenden Verfechterin und Architektin der Gleichstellung“. Es ist der erste hochkarätige Preis seiner Art in der Welt.

Der vom Ministerpräsidialamt ins Leben gerufene Preis würdigt Leistungen auf dem Gebiet der Geschlechtergleichstellung und wird an Personen vergeben, die durch ihr Beispiel die Gleichberechtigung der Geschlechter vorangebracht haben. Er wird alle zwei Jahre verliehen.

Das vorrangige Ziel des International Gender Equality Prize (Internationaler Preis für Gender-Gleichstellung) ist die Schaffung einer weltweit verstärkten Förderung der Gender-Gleichstellung. Um dieses Ziel zu erreichen, wird der Preis laut der Formulierung seiner Initiatoren „einem herausragenden Verfechter und Architekten der Gleichstellung“ verliehen.

Das Preisgeld (2017 sind es 150.000 Euro) geht nicht an die Gewinnerin bzw. den Gewinner. Stattdessen benennt die Person eine Thematik oder Aktion, die die Gleichstellung vorwärtsbringt. Das Geld wird dann für diesen Zweck verwendet. Die Organisatoren erhoffen sich davon, dass die Wahl der Preisträgerin bzw. des Preisträgers und die Aktionen dieser Person exemplarisch demonstrieren, wie Investitionen in Gleichstellung jede Gesellschaft befruchten.

Angela Merkel, seit 2005 deutsche Bundeskanzlerin, erhält als erste den International Gender Equality Prize. Redaktionsaktualisierung, 6. März 2018: Merkel beschloss, die Summe an die Nichtregierungsorganisation in Niger „SOS Femmes et Enfants de Violence Familiale“, kurz SOS FEVVF, zu spenden, die sich für Frauen und Kinder als Opfer häuslicher Gewalt in Niger einsetzt. 

Starke Rollen in der Gesellschaft

Deutschlands Bundeskanzlerin Angela Merkel, ein Vorbild für unzählige Frauen und Mädchen, winkt auf einem Parteikongress dem Publikum zu.Foto: Tobias Schwarz/AFP/Lehtikuva

Die Schaffung des Preises unterstreicht die bereits große Rolle Finnlands als Vorreiter in Fragen der geschlechtlichen Gleichstellung, eine Eigenschaft, die bis in die Zeit zurückverfolgt werden kann, als Finnland noch keine unabhängige Nation war. Finnland wurde 1906 das erste Land der Welt, das Frauen volle politische Rechte zugestand und ein Gesetz verabschiedete, welches Frauen gestattete, sowohl ihre Stimme abzugeben als auch zu kandidieren. (Finnland erlangte 1917 seine Unabhängigkeit.)

Da Finnland als erstes Land Frauen volle politische Rechte eingeräumt hat, ist es logisch, dass der International Gender Equality Prize an Merkel geht, eine Frau, die auf höchster internationaler politischer Ebene Karriere gemacht hat und die Welt, in der wir leben, maßgeblich mitgeprägt und zur Lösungsfindung für globale Herausforderungen beigetragen hat.

Sie hat sich zu einer der einflussreichsten Personen in der Welt entwickelt und stellt für unzählige Frauen und Mädchen ein Vorbild dar, weil sie es schaffte, die „gläserne Decke“ zu durchbrechen. In ihrer Funktion als Bundeskanzlerin hat Merkel Gender-Gleichstellung auf die Agenda von Weltpolitikern gesetzt, an der Verbesserung der Situation von Frauen und Familien gearbeitet und Menschenwürde sowie Menschenrechte verteidigt.

Der internationale Preis für Gender-Gleichstellung beinhaltet ein systemimmanentes Solidaritätskonzept: Er fördert das Ziel, Plattformen zu schaffen und aufrechtzuerhalten, die sich aus unterschiedlichen Perspektiven weltweit mit Fragen der Gender-Gleichstellung befassen. Studien belegen, dass Länder, in denen Frauen in der Gesellschaft, im Arbeitsleben und bei der Entscheidungsfindung eine große Rolle spielen, konjunkturell, sozial und ökologisch am nachhaltigsten sind.

Der Preis wurde am 8. März 2017, dem Internationalen Frauentag, ins Leben gerufen. In den darauf folgenden Monaten durften Menschen auf der ganzen Welt in einem Online-Formular potenzielle Preisträger vorschlagen. Fast 400 Namen wurden eingereicht. Ein Wahlkomitee prüfte die eingereichten Empfehlungen und wählte unter ihnen einen Gewinner aus.

Vom ThisisFINLAND-Mitarbeiterstab, 14. December 2017