Das Maria-Krankenhaus, das älteste Krankenhaus in Helsinki, stammt aus dem Jahr 1886. Nach seiner Schließung 2014 wurde es renoviert und ins Maria 01, ein Zentrum für Startups, umgewandelt.
Jetzt wird der Campus erweitert, was ihn zu einem der größten Hubs für Startups in Europa macht.
Der gemeinnützige Verbund beherbergt Startups, Investoren und Business Accelerators. Derzeit arbeiten dort mehr als 100 junge Unternehmen; diese Zahl dürfte jedoch auf über 650 ansteigen, wenn die Erweiterung 2023 abgeschlossen ist. Hier sind drei davon, die sich zum Zeitpunkt des Schreibens bereits dort befanden.
Eine bestimmte Zielgruppe
Olesja Marjalaakso fiel während ihrer Karriere in der Gaming-Branche etwas auf.
„Spielestudios stecken voller Männer, die Spiele für Männer machen“, sagt sie. „Ich wollte Spiele für Frauen machen.“
Polka Dot Studio war auf eine gute Idee gestoßen und erregte die Aufmerksamkeit imposanter Investoren wie den Angry Birds-Erfinder, Peter Vesterbacka. Das erste Spiel von Polka Dot, Trendy Stylist (Trendige Stylistin), kombiniert Mode mit Sozialmedien. Spielerinnen gestalten Looks und ziehen ähnlich wie Influencer Anhänger an.
Ihr nächstes Spiel, Idle Kitty (Inaktive Kitty), ist ein Idle Game, ein Leerlaufspiel, in dem sich die Spieler darauf konzentrieren, virtuelle Einnahmequellen zu schaffen. Der Spieler betreibt eine Boutique und versucht, Kunden zu gewinnen, die eigentlich Tiere sind.
„Wir haben Spieler auf der ganzen Welt, aber unsere größten Märkte sind die USA und Russland“, sagt Marjalaakso. „Wir wollen neue und einzigartige Spielerlebnisse für Frauen schaffen.“
Hundekommandos
Janita Leinonen, eine der Mitbegründerinnen von OneMind Dogs, besaß eine Champion-Agility-Hündin, die taub wurde. Leinonen musste ihren Border Collie Tekla entweder in den Ruhestand versetzen oder eine neue Art der Kommunikation mit ihr entwickeln. Sie entschied sich für Letzteres, und ihre neue Methode funktionierte so gut, dass sie beschloss, sie bei anderen Hunden anzuwenden.
„Unsere Trainingsphilosophie startet aus der Sicht des Hundes“, erklärt Noora Keskievari, CEO von OneMind Dogs. „Es geht darum, wie Hunde lernen und wie sie dich begreifen, einschließlich deiner Körpersprache. Ein häufiger Fehler ist, Hunde vom menschlichen Blickpunkt aus zu trainieren. Das ist für Hunde nicht logisch, funktioniert also nicht gut, die Leute geben das Training am Ende auf und die Hunde haben Verhaltensprobleme.“
OneMind Dogs bietet Hunde-Agility- und Welpentraining über einen Onlinedienst an. Ungefähr 70 Prozent ihrer Kunden kommen aus Nordamerika, aber das Unternehmen freut sich, Maria 01 in Helsinki als Standort zu haben.
„Wir befinden uns seit unserer Gründung im Maria 01“, sagt Keskievari. „Maria hat ein großartiges Format für Startups entwickelt, und ich bin stolz auf das, was die Stadt Helsinki und Maria erreicht haben. Ich habe viele ähnliche Orte auf der Welt besucht, und Maria gehört zu den Besten. Übrigens, wer je in der Nähe ist, sollte unbedingt das Restaurant ausprobieren. Es ist super gut!“
Laß keine Bettwanzen in die deine Nähe
Martim Gois befand sich in Südostasien, auf der Reise seines Lebens, bis er in einem indonesischen Hotel auf Wanzen stieß.
„Diese Erfahrung führte zu meiner Frustration, was Schädlingsbekämpfung anbelangt“, erzählt er. „Wenn das Hotelpersonal Bettwanzen entdeckt, ist es bereits zu spät. Die übliche Art, Wanzen zu bekämpfen, sind Pestizide, aber die Wanzen haben Resistenzen dagegen entwickelt. Das sind reaktive Maßnahmen, ich aber strebte etwas Vorbeugendes an.“
Er war Mitbegründer von Valpas Hotels und konzipierte deshalb eine Lösung, und zwar Bettfüße, die eine umweltfreundliche Bettwanzen-Falle enthalten. Hotels können die Füße ihrer Betten durch die Valpas-Vorrichtung ersetzen.
Wenn eine Wanze in die Falle tappt, benachrichtigt eine drahtlose Technologie das Hotelpersonal. Die Idee, die dahinter steckt, ist, sich sofort mit dem ersten Auftreten von Wanzen zu befassen und deren Einnistung zu verhindern.
„Valpas“ ist ein finnisches Wort, das „wachsam“ oder „umsichtig“ bedeutet. „Wir sind jetzt in über 40 Hotels in 11 europäischen Städten vertreten“, so Gois. „Wir möchten den Reisenden einen echten Mehrwert bieten und die Hotels und ihre Gäste schützen. Wir wollen Menschen und Orte besser verlassen, als wir sie vorgefunden haben.“
Von David J. Cord, November 2019