22 für den 22. April 2022: Eine finnische Earth-Day-Liste

Jedes Jahr wird am 22. April weltweit der Earth Day, der Tag der Erde, begangen. Er soll Regierungen, Unternehmen und Bürger daran erinnern, etwas gegen Umweltprobleme zu tun. Für den 22. April 2022 haben wir eine Liste mit 22 in Finnland entwickelten vielversprechenden Aktionen und Innovationen zusammengestellt.

Was tun Menschen, Unternehmen und Regierungen in Finnland angesichts der zunehmenden Sensibilisierung für den Klimawandel und andere Umweltprobleme? Zum 22. April 2022 listen wir 22 Projekte, Strategien, Programme und Aktionen auf, die Hoffnung machen.

Unsere Auswahl ist ungeordnet und wir können auch nicht alles auflisten, was wir gerne vorstellen würden. Wir glauben aber, dass für jeden etwas dabei ist: Lebensmittel, Natur, Kleidung, Computer, Autos, Flaschen, Nachhaltigkeit, Klimaneutralität, Kreislaufwirtschaft und mehr. (Hinweis: Viele Links in diesem Artikel sind auf Englisch).

Von der ThisisFINLAND Redaktion, sofern nicht anders angegeben.

Ein Earth Day ist nicht genug

Zwei Personen gehen an einem Schild mit der Aufschrift Universität Tampere vorbei.

Die Studentenvereinigung Complex der Universität Tampere hat dazu beigetragen, dass der ganze April zum Monat der Nachhaltigkeit erklärt wurde.
Foto: Jussi Nukari/Lehtikuva

Die Studentenvereinigung des Masterstudiengangs „Leadership for Change“ an der Universität Tampere in Mittelfinnland heißt Complex. Sie ist ein führendes Mitglied der internationalen Bewegung „Climate Students“. Mit einem einzigen Tag der Erde war Complex nicht zufrieden und deshalb hat die Vereinigung dazu beigetragen, dass der ganze April zum Monat der Nachhaltigkeit erklärt wurde. Im gesamten Monat finden Veranstaltungen statt, mit denen Complex das Bewusstsein der Menschen für Klimawandel und  Nachhaltigkeit schärfen möchte – sowohl innerhalb als auch außerhalb der Universität. Zu den Veranstaltungen gehört eine Vorlesung des multidisziplinären Forschers Panu Pihkala zum Thema Öko-Angst, einem wachsenden Problem im Bereich der Nachhaltigkeit.

Von Emma De Carvalho

Klimakurse für alle

Die Universität Helsinki und mehr als 15 weitere Universitäten im ganzen Land beteiligen sich an der Klimauniversität, die kostenlose Kurse für „alle anbietet, die den Übergang zur Nachhaltigkeit in der Gesellschaft verwirklichen wollen“.

Delikatessen aus Hafer

Hafer.

Foto: Jussi Nukari/Lehtikuva

In seinem kürzlich erschienenen Bericht weist der Weltklimarat IPCC darauf hin, dass neue Lebensmitteltechnologien, beispielsweise pflanzliche Alternativen zu tierischen Lebensmitteln, zu einer erheblichen Verringerung der Treibhausgasemissionen führen können. In den letzten Jahren haben große finnische Marken wie der Bäckerei- und Süßwarenhersteller Fazer und der Molkereiproduzent Valio begonnen, haferhaltige Getränke und Joghurts auf den Markt zu bringen.

Klimaneutral bis 2035

Finnland hat sich das ehrgeizige Ziel gesetzt, bis 2035 kohlenstoffneutral zu werden. „Der Klimawandel, der Verlust der biologischen Vielfalt und der Überkonsum sind nur verschiedene Facetten der gleichen Nachhaltigkeitskrise“, so das Umweltministerium. Regierung und Wirtschaft haben sich in 14 verschiedenen Sektoren auf Klimafahrpläne geeinigt, um eine schnellere Senkung der Emissionen zu erreichen.

Eiweiß ohne Huhn

Zwei Hühner am Eingang eines Hühnerstalls.

Werden Eier künftig überflüssig?
Foto: Kaisa Siren/Lehtikuva

Wer hätte gedacht, dass die Lebensmittelindustrie jährlich etwa 1,6 Millionen Tonnen Eiweißpulver aus Hühnereiweiß verwendet? Die Forschungsgruppe „Future Sustainable Food Systems“ an der Universität Helsinki und das Technische Forschungszentrum Finnland VTT haben Ovalbumin – ein in Hühnereiern vorkommendes Protein – hergestellt, indem sie dessen genetischen Bauplan in einen Pilz einfügten, der das Protein dann absondert. Im Vergleich zu seinem „Gegenstück auf Hühnerbasis“, schreibt VTT, reduziere das pilzbasierte Verfahren den Flächenbedarf um fast 90 Prozent und die Treibhausgasemissionen um 31 bis 55 Prozent. Die zelluläre Landwirtschaft kommt auch dem Tierschutz entgegen. Onego Bio, ein von VTT ausgegliedertes Start-up-Unternehmen, hat vor kurzem zehn Millionen Euro Risikokapital eingeworben und begonnen, in Finnland eine Pilotanlage zur Produktion des Proteins zu errichten. In der Zwischenzeit nutzt das finnische Unternehmen Solar Foods ein scheinbar magisches Verfahren zur Herstellung von essbarem Proteinpulver aus Kohlendioxid.

Kreislaufstrategie 2035

Der Übergang zu einer Kreislaufwirtschaft ist ein weiterer Schritt auf dem Weg zur Klimaneutralität. Ministerien, Forschungseinrichtungen, Unternehmen, Branchenvertreter, Kommunalverwaltungen und ein aus 50 Personen bestehendes Bürgerforum haben sich an der Ausarbeitung einer Strategie für den Übergang beteiligt, die ebenfalls auf das Jahr 2035 ausgerichtet ist. Kreislaufwirtschaft bedeutet, Materialien effizient und nachhaltig zu nutzen sowie Produkte zu teilen, zu leasen, zu reparieren und zu recyceln.

Genug des Abfalls

Eine Person führt eine Plastikflasche in die Öffnung eines Flaschenrückgabeautomaten ein.

Ein praktisches Flaschenrücknahmesystem gewährleistet das Recycling von Getränkebehältern.
Foto: Emilia Kangasluoma

Seit den 1950er Jahren ist das Recycling von Getränkeflaschen und -dosen für die Finnen Alltag. Ein praktisches Pfandsystem gewährleistet, dass mehr als 90 Prozent der Getränkeverpackungen dem Recycling zugeführt werden. Dies wiederum ermöglicht weitere Fortschritte:  Finnlands größte Tageszeitung Helsingin Sanomat berichtet, dass der große Getränkehersteller Sinebrychoff bis Ende Mai 2022 für alle in seinem Werk abgefüllten Halbliterflaschen für Erfrischungsgetränke ausschließlich recyceltes Plastik verwenden wird. Dadurch wird der Bedarf an neuem Kunststoff um etwa 300 Tonnen pro Jahr sinken. Das 2018 gegründete finnische Unternehmen Kamupak minimiert den Abfall aus der Verpackung von Speisen zum Mitnehmen, indem es wiederverwendbare Behälter mit einem dem Flaschenpfand ähnlichen Rücknahmesystem anbietet. Im Vergleich zu ihren Einweg-Pendants reduzieren die Produkte von Kamupak die Emissionen um schätzungsweise 72 bis 95 Prozent.

Auch die Wirtschaft profitiert von Nachhaltigkeit

Die vom finnischen Außenministerium herausgegebene Zeitschrift Kauppapolitiikka (Handelspolitik) stellt eine von Business Finland durchgeführte Umfrage unter mehr als 500 kleinen und mittleren Unternehmen vor, bei der 96 Prozent der Befragten angaben, dass Nachhaltigkeit für ihre Geschäftstätigkeit von Vorteil ist. Auch wenn es manchmal nicht ganz einfach ist, Nachhaltigkeit zu einem Teil des Geschäfts zu machen, so schlägt sie sich doch in der Wettbewerbsfähigkeit, dem Markenwert, dem Umsatzwachstum und den Zukunftsaussichten nieder (Link auf Finnisch).

Daten erzeugen Wärme

Vor mehr als einem Jahrzehnt eröffnete Google ein Rechenzentrum in einer ehemaligen Papierfabrik im südfinnischen Hamina. Andere Unternehmen folgten. Im März 2022 kündigte Microsoft an, in der Nähe von Helsinki ein Rechenzentrum mit dem „weltweit größten Programm zur Wiederverwendung von Abwärme aus Rechenzentren“ zu bauen. Die Abwärme des Standorts wird in das Fernwärmenetz der westlich der finnischen Hauptstadt gelegenen Gemeinden Kauniainen, Espoo und Kirkkonummi eingespeist.

Supereffizientes Rechenzentrum beherbergt Supercomputer

Schneebedeckte Bäume in einer verschneiten Waldlandschaft.

Ist es ein Zufall, dass ein Rechenzentrum in Finnland einen Supercomputer namens LUMI besitzt? Wir glauben das nicht. (Lumi bedeutet „Schnee“ auf Finnisch).
Foto: Visit Finland

Das CSC-Rechenzentrum in Kajaani, 475 Kilometer nördlich von Helsinki, ist eines der ökoeffizientesten der Welt. Es beherbergt zudem mit LUMI, einen der neuesten und wettbewerbsfähigsten Supercomputer. LUMI ist das Ergebnis einer Kooperation von zehn europäischen Ländern. Der Name steht für Large Unified Modern Infrastructure, aber lumi bedeutet auch „Schnee“ auf Finnisch.

Kohlenstoffarm gebaute Umwelt

Gemeinsam mit Business Finland hat das Umweltministerium das Programm für eine kohlenstoffarm gebaute Umwelt  gestartet. Es wird die Entwicklung kohlenstoffarmer Technologien, Dienstleistungen und Praktiken für alle Bereiche der bebauten Umwelt, einschließlich Gebäuden, Infrastruktur und mehr, mitfinanzieren. Vierzig Millionen Euro Fördermittel stehen Unternehmen, Kommunen und anderen Akteuren zur Verfügung.

Nachhaltiges Leben

Eine Familie mit zwei kleinen Kindern geht an einem Holzhaus vorbei.

Viele Menschen suchen nach Möglichkeiten, Nachhaltigkeit in ihren Alltag zu integrieren.
Foto: Vesa Tyni

Wie können normale Menschen einen nachhaltigeren Lebensstil führen? Wenn Städte und Gemeinden die Möglichkeit bieten, Abfälle zu recyceln, nehmen die Bürger dies oft gerne wahr. Natürlich gibt es auch viele andere Dinge, die man tun kann, egal wo man lebt. ThisisFINLAND stellt Menschen in Turku, im Südwesten Finnlands, und in Kerava, nördlich von Helsinki, vor, die Nachhaltigkeit zu einem selbstverständlichen Teil ihres Alltags machen.

Kluge Lösungen für Geräte

Eine Hand hält ein Smartphone.

Comptek hat einen Weg gefunden, den Stromverbrauch von Geräten zu senken, während Swappie ein Geschäft mit der Aufarbeitung und dem Wiederverkauf gebrauchter Smartphones aufgebaut hat.
Foto: Josh Edelson/AFP/Lehtikuva

Comptek, ein Spin-off der Universität Turku im Südwesten Finnlands, hat einen Weg gefunden, den Stromverbrauch von Verbindungshalbleitern, die in Smartphones, Displays, tragbaren Geräten und autonomen Fahrzeugen eingesetzt werden, zu senken. Wenn diese Lösung in Milliarden von Geräten weltweit umgesetzt würde, könnten die CO2-Emissionen enorm reduziert werden. Unterdessen hat Swappie, ein weiteres finnisches Unternehmen, eine überraschend erfolgreiche Nische für den Ankauf, die Aufarbeitung und den Verkauf gebrauchter Smartphones gefunden, um die Lebensdauer der Geräte zu verlängern. Ein großer Teil der Umweltbelastung eines Handys entsteht durch die Herstellung, so dass die Möglichkeit, ein gebrauchtes Mobiltelefon sicher zu verkaufen oder zu kaufen, auch weniger Emissionen und weniger Rohstoffverbrauch bedeutet.

Ökologischer Handabdruck

Eine Person umarmt einen Baum in einem Wald.

Ungeachtet der Verbreitung elektronischer Geräte sind die Menschen immer noch in vielerlei Hinsicht von der Natur abhängig. Dieses Foto wurde nördlich von Tampere, im Seitseminen-Nationalpark, aufgenommen.
Foto: Laura Vanzo/Visit Tampere

Vom CO2-Fußabdruck, einem Maß für negative Umweltauswirkungen, haben Sie sicherlich schon gehört, aber kennen Sie auch den CO2-Handabdruck? Die Universität Lappeenranta im Südosten Finnlands und das Technische Forschungszentrum von Finnland VTT haben den Begriff „CO2-Handabdruck“ entwickelt und definiert, um die positiven Umweltauswirkungen eines Produkts oder einer Dienstleistung zu bewerten. Tatsächlich hat sich der CO2-Handabdruck zu einem „ökologischen Handabdruck“ entwickelt.

Emissionsfreiheit als Ziel

Das für seine Technologielösungen in den Bereichen Seeverkehr und Energie bekannte finnische Unternehmen Wärtsilä, hat das von Business Finland mitfinanzierte Projekt Zero Emission Marine ins Leben gerufen. Ziel ist es, ein emissionsfreies Ökosystem für den Seeverkehr aufzubauen und nachhaltige Technologielösungen für den Energiesektor zu entwickeln. Auf diese Weise sollen die Treibhausgasemissionen bis 2030 um 60 Prozent gesenkt werden, wobei alle Produkte des Ökosystems bis 2050 kohlenstoffneutral oder kohlenstoffnegativ sein sollen.

Kreislaufwirtschaft

Ein Logo mit der Aufschrift World Circular Economy Forum 2022.

Das 2017 vom finnischen Innovationsfonds Sitra gegründete Weltforum der Kreislaufwirtschaft wird 2022 in Ruanda stattfinden.
Illustration: Topias Dean/Sitra

Das Weltforum der Kreislaufwirtschaft „bringt Wirtschaftsführer, politische Entscheidungsträger und Experten zusammen, um die weltweit besten Lösungen für die Kreislaufwirtschaft zu präsentieren“, so die Gründungsorganisation Sitra, ein finnischer Innovationsfonds, der sich auf zukunftsorientierte Studien und Forschung konzentriert. Die Veranstaltung fand erstmals 2017 in Helsinki statt und wird 2022 in Ruanda abgehalten. In einer „fairen und wettbewerbsfähigen Kreislaufwirtschaft“, schreibt Sitra, „kann jeder Dienstleistungen, die auf Teilen, Mieten und Recycling beruhen, nutzen, schaffen und finanziell davon profitieren.“

Größer bauen mit Holz

Ein vierstöckiges Wohnhaus.

Linnanfältti in der südwestfinnischen Stadt Turku ist ein neues Viertel mit niedrigen Mehrfamilienhäusern aus Holz.
Foto: Wellu Hämäläinen

Nach Informationen der britischen Tageszeitung Guardian, verursacht Beton 4 bis 8 Prozent der CO2-Emissionen weltweit. Ein alternatives Baumaterial ist Holz. Nachdem es schon lange zum Bau von Häusern verwendet wird, machen neue Verfahren Holz nun auch zu einem geeigneten Material für mehrstöckige Wohnhäuser und andere große Räume. Es ist leicht, stabil und nachhaltig.

Dem Holzbau den Weg ebnen

Westlich von Helsinki bietet die Aalto-Universität einen einjährigen Studiengang zur Verwendung von Holz in Architektur und Bauwesen an. Die neu gebauten Holzhäuser im nördlichen Helsinkier Stadtteil Honkasuo sind ein Beispiel für eine Stadtplanung, die die Prinzipien des kohlenstoffarmen Bauens berücksichtigt. In einem Pilotprojekt des Umweltministeriums mit fünf Häusern wurden Materialien und Bauverfahren so ausgewählt, dass der CO2-Fußabdruck so gering wie möglich gehalten wird.

Solarzellen fürs Auto

Ein Auto, auf dessen Oberfläche rechteckige Formen zu sehen sind.

Bei genauem Hinsehen erkennt man, dass die rechteckigen Solarzellen des finnischen Unternehmens Valoe in die Metalloberfläche dieses Autos von Sono Motors aus Deutschland integriert sind.
Foto: Valoe/Sono

Solarzellen des in Mikkeli angesiedelten Unternehmens Valoe befinden sich in Validierungstests in selbstaufladenden Elektrofahrzeugen, die von Sono Motors in Deutschland hergestellt werden. Valoe entwickelt zudem für elektrische Stadtfähren integrierte Solarsysteme. Die Fähren werden von Eker Design in Norwegen gebaut.

Schneller laden

Kempower, ein finnischer Anbieter von Ladetechnologie für Elektrofahrzeuge, hat seine Produkte auf dem nordamerikanischen Markt lanciert. Die Ladegeräte von Kempower ermöglichen ein schnelleres Aufladen als die meisten der dort vorhandenen Ladestationen.

Neues Leben für Alttextilien

Touchpoint stellt Arbeitskleidung für Beschäftigte im Gesundheitswesen, im Einzelhandel, in Hotels, Restaurants und in der Reinigung her. Das Unternehmen legt bei seinen Materialien Wert auf Nachhaltigkeit und verwendet recyceltes Polyester und recycelte Baumwolle sowie Fasern aus Holzzellulose, die von Spinnova, einem anderen jungen finnischen Unternehmen, hergestellt werden. Die Touchpoint-Tochtergesellschaft Rester hat in Paimio, im Südwesten Finnlands, eine Anlage zur Wiederverwertung von Textilien in Betrieb genommen, in der ausgetragene Arbeitskleidung entsorgt werden kann. Dort werden recycelte Fasern produziert, die zu Garn, Stoffen, Dämmstoffen, Akustikpaneelen und mehr verarbeitet werden können. So kann Touchpoint seinen Kunden alte Arbeitskleidung abnehmen und ihnen gleichzeitig neue Kleidung verkaufen. Einer der Investoren von Touchpoint ist die finnische Vermögensverwaltungsgesellschaft Taaleri, die den weltweit ersten Private-Equity-Fonds mit Schwerpunkt auf der Kreislaufwirtschaft gegründet hat.

Lösungen aus der Natur

Eine orangefarbene Beere in niedrig wachsendem Laub.

Die in den nördlichen Sümpfen wachsende Moltebeere ist nicht immer leicht zu finden.
Foto: Reijo Haukia/Lehtikuva

Die Moltebeere wächst in den Sümpfen des hohen Nordens. Sie sieht aus wie eine übergroße orangefarbene Himbeere und wird für ihren feinen Geschmack geschätzt. Das Universitätskrankenhaus Helsinki, das Technische Forschungszentrum von Finnland VTT, die Universität Turku und ihre Partner haben herausgefunden, dass aus den Samen der Moltebeere gewonnene Verbindungen eine erhebliche antimikrobielle Aktivität gegen das antibiotikaresistente Krankenhausbakterium MRSA aufweisen. Dies könnte zur Behandlung und Prävention von MRSA-Infektionen beitragen. Mithilfe eines patentierten, umweltfreundlichen Verfahrens extrahierten die Forscher die Verbindungen aus Nebenströmen, das heißt jenen Teilen der Beeren, die sonst von der Beerenindustrie ungenutzt bleiben würden. Andere finnische Pflanzen könnten ähnliche, noch wirksamere Verbindungen enthalten, glauben die Forscher.