Finnland besitzt viele gute Voraussetzungen, sich als Musterland im Umweltschutz zu profilieren. Die Finnen verfügen über das Wissen und technische Know-how, die als Grundlage für eine wirksame Umweltpolitik erforderlich sind. Hilfreich ist auch die dünne Besiedelung des Landes und die immer noch relative Unverdorbenheit großer Teile der Natur.
Resultate der Umweltpolitik sind in der finnischen Natur bereits zu erkennen. Seen und Flüsse, die vor wenigen Jahrzehnten noch stark verschmutzt waren, sind wieder weitgehend sauber. In den Industriegebieten hat sich die Luftqualität merklich verbessert. Ein umfassendes Netz von Schutzgebieten gewährleistet biologische Vielfalt.
Mit ihrer wertvollsten Naturressource, dem Wald, gehen den Finnen behutsamer um denn je zuvor, und in den Wäldern wächst Jahr für Jahr deutlich mehr Holz nach als ihnen entnommen wird.
Besonders die Emissionen der großen Industriebetriebe konnten entscheidend reduziert werden. Auch bei der Umweltbelastung durch Landwirtschaft, Verkehr und Siedlungszentren sind Fortschritte erzielt worden, wenngleich keine so spektakulären wie in der Industrie. So sind die durch den Verkehr erzeugten CO2- und Feinstaubemissionen, die Lärmbelastung sowie die diversen Nährstoffbelastungen durch verstreut liegende Siedlungen und Landwirtschaftsbetriebe, die noch nicht ans Abwassernetz angeschlossen sind, noch zu groß.
Die Anstrengungen, den kontinuierlichen Biodiversitätsschwund zu stoppen, sind ebenfalls unzureichend, obwohl bereits einiges im Schutz gefährdeter Arten erreicht wurde. Der Kampf gegen den Klimawandel sollte auch entschlossener als bisher geführt werden, sowohl in Finnland wie global. Ein gutes Beispiel für eine langfristige und gelungene Umweltpolitik liefern die Maßnahmen zur Bekämpfung der Übersäuerung.
Empfindliche nordische Natur
Ein grundlegendes Ziel des Umweltschutzes ist es, Umweltschäden schon vor ihrem Entstehen zu vermeiden. Im Norden ist es besonders wichtig, die ökologischen Schwellenwerte zu respektieren, denn wegen der Kälte und Nährstoffarmut dauert es lange, bis sich die Natur von menschlichen Eingriffen erholt.
Besonders die Natur Lapplands nimmt unter Holzeinschlägen und übergroßen Rentierbeständen leicht Schaden. Der wurde jedoch durch den Schutz weiter Waldflächen und Rentierquoten eingeschränkt. Auch der wachsende Tourismus belastet die lappländische Natur bis zu einem gewissen Grad. Andererseits fördert er den Umweltschutz, denn die meisten Besucher zieht gerade die Unberührtheit dieser Natur an.
Klimawandel und die daraus resultierende Verringerung der Schnee- und Eisdecke könnte das Aus für Tiere wie die ¬Saimaa-Ringelrobbe bedeuten, da diese seltenen Robben ihren Nachwuchs in Winterhöhlen großziehen, die sie in die massiven Schneewehen des ostfinnischen ¬Saimaaseegebiets graben. Dank aktiver Schutzanstrengungen hat sich die Zahl der Robben in den 1980er Jahren allmählich erholt, beträgt aber derzeit weniger als 300 Tiere. Der Anstieg scheint also ins Stocken geraten zu sein.
Dank einer besseren Kontrolle der Fischerei verenden heutzutage weniger junge Robben in Netzen als früher, aber sie leiden immer stärker unter der Störung ihres Habitats durch Motorschlittenfahrer und die zunehmende Zahl ganzjährig genutzter Ferienhäuser an den Ufern des Seengebiets.
In Finnland gibt es mindestens 1500 überdüngte Seen. Damit ihr Selbstreinigungsprozess in Gang kommen kann, benötigen sie Eingriffe durch den Menschen wie z.B. selektives Fischen, Anreicherung mit Sauerstoff und Entkrautung. Solche Maßnahmen wurden bereits in knapp tausend Seen unternommen.
Auf volle Touren kam die Diskussion über überdüngte Gewässer in Finnland im Sommer 1997, als im Finnischen Meerbusen erstmals große Blaualgenflöße auftraten. Blaualgen gehören zur natürlichen Flora der nördlichen Gewässer, aber ihre Ansammlung ist oft eine Folge jahrzehntelanger Überfrachtung mit Nährstoffen.
Finnische Erfolgsbilanz
Dem finnischen Umweltschutz ist in vielen internationalen Vergleichen Weltspitzenniveau bescheinigt worden. Einer davon ist der im Auftrag des Weltwirtschaftsforums (WEF) erstellte Ökologische Nachhaltigkeitsindex (ESI), in dem Finnland sich regelmäßig ganz oben platziert hat. Bestnoten brachten dem Land unter anderem das Niveau der Umweltverwaltung und gesetzgebung sowie die Berücksichtigung des Umweltschutzes in allen Sektoren der Gesellschaft ein.
Aber nicht in allen Teilbereichen fallen die Ergebnisse in Finnland so schmeichelhaft aus. Sein großer ökologischer Fußabdruck, der massige Material- und Energiekonsum sowie die zu hohen Treibhausgasemissionen sind verbesserungsbedürftig.
Der WWF misst die Auswirkungen von Gesellschaften und Einzelpersonen auf die Umwelt anhand eines Indikators, dem sogenannten ökologischen Fußabdruck. Dieser gibt an, wie viel biologisch produktive Fläche auf der Erde notwendig ist, unseren Lebensstandard zu ermöglichen und den Müll und die Schadstoffe, die wir produzieren, abzubauen. Laut einer kürzlichen Vergleichsstudie verbrauchen die Finnen pro Kopf der Bevölkerung die drittgrößte Menge an erneuerbaren Naturressourcen in der Welt.
Laut dem WWF beträgt der ökologische Fußabdruck pro Kopf der Bevölkerung in Finnland rund 7,6 globale Hektar (gha). Damit übertrifft der Ressourcenverbrauch der Finnen den durchschnittlichen ökologischen Fußabdruck der Weltbevölkerung um mehr als das Dreifache. Allerdings muss dabei berücksichtigt werden, dass es in Finnland pro Kopf der Bevölkerung mehr als 12 gha biologisch produktiven Landes gibt, eine weitaus höhere Zahl als die nationale Verbraucherrate, die aufgrund der spärlich besiedelten Wälder so hoch liegt.
Die hohen Werte resultieren aus dem hohen Lebensstandard der Finnen, dem großen Produktionsvolumen in der Forst- und Metallindustrie sowie aus dem durch kaltes Klima und weite Entfernungen verursachten Energie- und Ressourcenbedarf.
Eine möglichst wirksame Ausnutzung der eingesetzten Ressourcen ist denn auch ein Grundziel der Umweltpolitik, deren Erreichen man u.a. durch Erhöhung der Ökoeffizienz zu fördern sucht. Die Umsetzung dieser wie anderer Wege zur Steuerung der Ökoeffizienz verlangt von allen gesellschaftlichen Akteuren aktive Bemühungen.
Die Ostsee – unheilbar krank?
Einige Experten sind der Ansicht, der Zustand der Ostsee habe sich so stark verschlechtert, dass es für die Wiederherstellung eines natürlichen Zustands bereits zu spät sei. Die Ostsee ist flach und ihr Wasseraustausch langsam. In ihrem Einzugsgebiet wohnen rund 80 Millionen Menschen, darunter etwa 5,2 Millionen Finnen, weshalb das Binnenmeer große Mengen an Schadstoffen durch Siedlungen, Industrie, Landwirtschaftsbetriebe und Schiffe zu verkraften hat. Algenteppiche, abnehmende Fischbestände und immer mehr sauerstofflose, tote Flächen auf dem Grund der Ostsee verursacht durch Nährstoffbelastung sind Symptome für den Ernst der Lage.
Zu einem wirksamen Austausch des grundnahen Wassers der Ostsee kommt es nur, wenn die Tiefenströmung große Mengen sauerstoffreichen Salzwassers aus der Nordsee durch das Kattegatt in die Ostsee schwemmt. In den letzten Jahrzehnten geschieht das immer seltener.
In Finnland ist die Nährstoffbelastung aus Küstenorten und Fischzuchtbetrieben erheblich reduziert worden. Finnland hat sich auch am Ausbau der Abwasserreinigung in St. Petersburg beteiligt, die bislang die größte Einzelquelle für Nährstoffeinleitungen in den Finnischen Meerbusen war.
Der Zustand der Ostsee bereitet den Bürgern und Entscheidungsträgern der Ostseeanrainerstaaten schon seit langem Sorgen. Eines der ersten internationalen Umweltabkommen war das 1974 von den Anrainerstaaten unterzeichnete Helsinkier Übereinkommen über den Schutz der Meeresumwelt des Ostseegebietes. Für die Koordination seiner Umsetzung und der damit verbundenen Entwicklung des Ostseeschutzes wurde die „Helsinki-Komission“ (HELCOM) eingerichtet.
Dank nationaler und internationaler Maßnahmen konnte die Belastung der Ostsee durch Umweltgifte radikal reduziert werden. Zahlreiche Anrainerstaaten haben auch ihre Nährstoffeinleitungen verringert. Von einer positiven Entwicklung zeugt, dass von der Liste der „Hotspots“, der schlimmsten Belastungspunkte für die Ostsee, bereits mehr als die Hälfte gestrichen werden konnte.
Grüne, grosszügige Städte
Die meisten finnischen Städte sind jung und nach internationalem Maßstab klein und grün, aber sie entwickeln sich schnell. Bis Mitte letzten Jahrhunderts war Finnland noch eine Agrarnation – die Industrialisierung kam erst nach dem Zweiten Weltkrieg richtig auf Touren. Ab den 1960er Jahren führten ein Arbeitskräftebedarf in der Industrie und eine Mechanisierung der Landwirtschaft zu einer rapiden Urbanisierung und später zur Abwanderung von den Kleinstädten in die größeren Ballungsräume.
Die Migration und die lebhafte Bauaktivität führten vor allem im Umkreis der größeren Städte zum Entstehen von Streusiedlungen. Vom Standpunkt des Umweltschutzes aus war dies eine problematische Entwicklung, denn sie führte zu erhöhtem Verkehrsaufkommen, Energie- sowie Rohstoffverbrauch. Heutzutage bemühen sich Stadtplaner, Neubauten in schon bebaute Gebiete mit der notwendigen Infrastruktur zu integrieren, wobei bei guter Planung auch noch Raum für Grünflächen und Natur bleibt.
Nach internatonalem Maßstab sind die Belastungen durch Luftverschmutzung und andere urbane Umweltprobleme in den finnischen Ballungsgebieten eher geringfügig. Die größte Gefährdung für die Gesundheit geht vom Lärm und Feinstaub aus. Mehr als 800 000 Finnen wohnen in Gebieten, in denen der durchschnittliche Lärmpegel durch den Verkehr tagsüber mehr als 55 Dezibel beträgt.
Feinstaub beeinträchtigt die Qualität der Atemluft in den finnischen Städten vor allem im Frühjahr, wenn in der trockenen Luft große Mengen von Partikeln schweben, Abrieb von Winterreifen und Straßenbelägen sowie Staub von Streusand. Ein volksgesundheitlich bedeutsamer Faktor sind auch die Feinstaubemissionen aus privaten Heizanlagen, besonders in Siedlungen mit einem großen Anteil von holzbeheizten Häusern.
Klimawandel und Energie
Der globale Klimawandel wird in Finnland besonders einschneidende Folgen zeitigen. Laut Berechnungen finnischer Experten könnte die jährliche Durchschnittstemperatur bis 2080 um 2–7 Grad steigen, während die Niederschlagsmenge um 5–40 Prozent zunehmen würde.
Zu den Treibhausgasemissionen der Welt steuert Finnland nur einen geringen Anteil bei, aber pro Kopf der Bevölkerung sind sie erheblich. Es hat sich als schwierig erwiesen, sie dem Kyoto-Protokoll gemäß auf das Niveau von 1990 zurückzuführen.
Finnlands nördliche Lage erhöht den Bedarf an Naturressourcen und Energie. Andererseits haben die kalten Bedingungen seine Bewohner auch gezwungen, ihre Energie effizient zu nutzen und die Häuser gut zu isolieren. Finnland ist eines der weitweit führenden Länder in der Kraft-Wärme-Koppelung, bei der die Kraftwerke gleichzeitig Strom für das Elektrizitätsnetz sowie Wärmeenergie zur Verwendung als Fernwärme oder für Industrieprozesse erzeugen. Im Gegensatz zu konventionellen Anlagen, die ausschließlich Strom erzeugen, geht die Wärmenergie bei diesem Verfahren nicht verloren.
Im Vergleich zu anderen Ländern decken die Finnen einen sehr hohen Anteil ihres Gesamtenergieverbrauchs mit erneuerbaren Energien. 2009 ging dieser Anteil aufgrund der Rezession wieder etwas zurück.
Laut dem finnischen Statistikamt stammte 2008 28% der Stromgewinnung für Finnlands Bedarf aus erneuerbaren Quellen, Wasserkraft machte dabei einen Anteil von 60 % aus, Schwarzlauge, ein Nebenprodukt bei der Zelluloseherstellung, 19 % und Holzbrennstoff 16 %.
Mit Öl, Erdgas und Kohle wurden 2008 etwa 46 % des gesamten Energiebedarfs gedeckt, mit Kernkraft rund 17 % und mit Torf an die 6 Prozent. Der Anteil der Kernenergie soll in den nächsten Jahren, nach Inbetriebnahme eines fünften AKW, zunehmen.
Finnlands Energiepolitik zielt auf eine Steigerung des Anteils erneuerbarer Energiequellen. Bisher werden Wind- und Solarenergie sowie Erdwärme nur in geringem Umfang genutzt, wobei der Einsatz von Erdwärme beim Heizen von Häusern zugenommen hat ebenso wie die Windenergie. Eine der wichtigsten Aufgabenstellungen für die Energiepolitik lautet denn auch, Wege zu finden, um den
Entwarnung bei der Versauerung
Die Abwehr der Versauerung ist eine der Erfolgsstorys des Umweltschutzes. Zu verdanken ist das den resoluten inländischen und internationalen Maßnahmen. Der finnische Boden ist von Natur aus anfällig für Versauerung, denn er enthält nur wenig Kalk. Aufgrund des natürlichen Säuregehalts des Bodens muss in Finnland auch auf Feldern regelmäßig Kalk ausgetragen werden.
Dank internationaler Umweltschutzabkommen, schadstoffreduzierter Brennstoffe und der Entwicklung von Reinigungstechniken hat sich der saure Regen europaweit verringert. Nach dem Zerfall der Sowjetunion haben auch die Emissionen aus dem Osten abgenommen. Finnlands eigene Schwefelemissionen Finnlands betragen nur noch ein Viertel und die Stickstoffemissionen ca. 60 % der Werte von 1990.
Umweltchemikalien
Überhöhte Mengen von Umweltgiften haben Besorgnis in der Bevölkerung ausgelöst. In Finnland stellen sie jedoch zumindest zum jetzigen Zeitpunkt keine ernsthafte Gefährdung für die menschliche Gesundheit dar, da die schädlichsten Umweltgifte spürbar verringert werden konnten. So war die Luft Anfang der achtziger Jahre noch mit mehr als 1000 Tonnen Blei jährlich befrachtet, während es heute etwa 20 Tonnen sind. Auch aus anderen Ländern geraten keine großen Mengen toxischer Substanzen auf dem Luftweg nach Finnland.
Der kalte Winter macht vielen Schädlinge den Garaus, weshalb in der hiesigen Landwirtschaft kein so großer Bedarf an Schädlingsbekämpfungsmitteln besteht wie im Süden. Doch unter den harschen Bedingungen des Nordens, wo Schadstoffe nur langsam abgebaut werden, können bereits geringe Mengen fatale Folgen für das empfindliche Ökosystem haben.
Es gibt nur wenige Chemikalien, über die genügend Wissen vorliegt, um eine umfassende Beurteilung ihrer Umweltrisiken zu ermöglichen. Die REACH-Chemikalienverordnung der EU (Registration, Evaluation and Authorisation of Chemicals) soll nun die eventuell von Chemikalien ausgehenden Gefahren besser in den Griff bekommen. Ein zentraler Bestandteil der Verordnung ist eine Datenbank, die von der neuen Europäischen Chemikalienagentur in Helsinki verwaltet wird. In ihr werden sämtliche Stoffe registriert, die EU-Länder in einer Menge von mehr als einer Tonne herstellen oder importieren. Das sind schätzungsweise 30 000 Chemikalien.
Umfassendes Wissen über die Eigenschaften von Chemikalien ist nicht zuletzt deshalb notwendig, damit verhindert werden kann, dass besonders gefährliche Substanzen in den Naturkreislauf geraten. So gibt es in Finnland rund 20 000 Orte mit möglicher Bodenverseuchung. Maßnahmen zur Reinigung kontaminierter Erde wurden Ende der 1990er Jahre vorangetrieben. In jüngster Zeit gab es jährlich mehrere Hundert Säuberungsaktionen.
Biologische Vielfalt
Es gibt nicht viele Länder auf der Welt, in denen man über die einheimische Natur so viel weiß wie in Finnland. Dies liegt ¬zum einem an der erstklassigen biologischen Forschung zum anderen an der großen Zahl von Hobbynaturforschern. Allerdings ist die Natur im Norden bei Weitem nicht so artenreich wie etwa in den tropischen Regenwäldern. Alles in allem sind in Finnland schätzungsweise 42 000 Arten heimisch. Aber trotz ¬intensiver Forschung kennt man nur etwa 15 000 Arten so gut, dass das Wissen für eine Einschätzung ihrer etwaigen Gefährdung ausreicht. Etwa ein Zehntel der erforschten Arten wurde als gefährdet eingestuft. Knapp 200 Arten sind nachweislich in Finnland ausgestorben.
Der größte Teil der gefährdeten Arten lebt in Wäldern und Kulturlandschaften. Bedrohungsfaktoren für Waldspezies sind Mangel an Totholz in Wirtschaftswäldern, Holzeinschläge sowie die Fragmentierung zuvor zusammenhängender Waldgebiete. Auf dem Lande sind die ökologisch vielfältigen Habitate, die sich durch traditionelle Landbewirtschaftung gebildet haben, infolge intensivierter Landbewirtschaftung nahezu verschwunden. Auch die Bebauung von Seenufern geht auf Kosten der Biodiversität.
In den letzten Jahren hat sich Finnland besonders beim Schutz größerer Tiere, die davor durch die Jagd und Eindringen in ihr Revier dezimiert worden waren, deutlich hervorgetan. So ist der Singschwan, Finnlands „Nationalvogel“, inzwischen keine Rarität mehr, sondern eine verbreitete Spezies.
Eine kontroverse Debatte hat die zunehmende Zahl der vier größten Raubtiere in Finnland, Braunbär, Luchs, Wolf und Vielfraß, ausgelöst. Vor allem in der ländlichen Bevölkerung wecken sie Ängste, obwohl für einzelne Tiere, die auffällig geworden sind, Abschussgenehmigungen erteilt werden. Deutlich positiver wird die vermehrte Population von Stein- und Seeadler gesehen.
Fremdarten, die sich ungehindert schnell ausbreiten, können großes Unheil im Ökosystem eines anderen Habitats anrichten. In Finnland haben nur wenige solcher Zuzügler Schaden verursacht. Das Klima bietet einen gewissen Schutz, da so manche Eindringlinge die Kälte nicht überstehen. Doch mit dem Klimawandel könnte Finnlands Ökosystem bald Problemen gegenüberstehen.
Von Jari Lyytimäki, Mag.rer.nat, Forscher am Finnischen Umweltinstitut, Juli 2007, aktualisiert Februar 2010