Sie halten sich nicht lange in der wilden Natur. Schon wenige Stunden nach Schaffung des Werkes vertrocknen und verblassen die Werkstoffe, oder Waldtiere fressen sie. Die Welt kann sich diese Kunst jedoch online ansehen.
„Als ehemalige Tauchlehrerin hatte ich schon immer ein leidenschaftliches Verhältnis zur Natur“, sagt Saara Alhopuro. „Ich dachte früher aber, dass unsere Wälder keinen Vergleich zu den Farben der Korallenriffe aushalten.“ [Der Offenheit halber: Alhopuro arbeitet, wenn sie mit ihrer fotografischen Karriere nicht zu beschäftigt ist, als Diplomatin im finnischen Außenministerium, das auch ThisisFINLAND produziert.]
Eine Tradition, die sich Jedermannsrecht nennt, besagt, dass jeder in den Wäldern wandern sowie Beeren und Pilze sammeln darf. Alhopuro wollte herausfinden, ob sie Pilze für ihre Kunst verwenden könnte und entdeckte dabei, dass die Unterseite – besonders von giftigen Pilzen – „eine ganz neue, aufregende Farbpalette“ bot.
Sie arrangiert sie, um Muster oder Bilder zu bilden, und knipst dann Fotos, „ehe es zu dunkel wird und Schnecken und Vögel sich über sie hermachen.“ Alhopuro stellt ihre Kunstwerke in der Nähe von Waldwegen zusammen, „sodass sich auch zufällige Fußgänger an ihnen erfreuen können“. Sie glaubt, dass es „ihrem Tag einen Hauch von Geheimnis und Staunen verleihen kann“. Ihre stetig wachsende Anhängerschaft auf Instagram und Facebook scheint der gleichen Meinung zu sein.
Alhopuro inspirierte sich an Werken von Umweltkünstlern wie Andy Goldsworthy und nennt in diesem Zusammenhang auch Bernadette Bohan, die Spielzeug zu Kunstwerken recycelt, mit der sie 2017 beim amerikanischen Burning-Man-Festival zusammenkam.
Ein Skelettmotiv zieht sich durch einige Fotos von Alhopuro: Nach ihren Worten stehen diese „Bilder des Todes“ nicht mit der Giftigkeit der Pilze in Verbindung, sondern erzählen vielmehr von ihren „Ängsten über die schwindende Vielfalt der Natur“.
Offizieller Disclaimer: Wenn Sie Pilze sammeln, denken Sie daran, dass viele Pilze giftig sind. Lassen Sie Vorsicht walten: Verwenden Sie ein gutes, modernes Fachbuch und beraten Sie sich mit den Ortsansässigen. Oder bleiben Sie einfach bei unserer Diashow.
Vom ThisisFINLAND-Mitarbeiterstab