„Schlechtes Wetter gibt es nicht, nur unpassende Kleidung.“ Dies ist ein finnisches Sprichwort, das auf der langen Tradition beruht, dass Finnen wissen, wie sie sich bei einem Schneesturm oder an einem sonnigen Tag im Januar bei frischen minus 35 Grad zu kleiden haben.
„Man kann ganz einfach feststellen, ob man richtig angezogen ist. Wenn Sie bei Aktivitäten im Freien weder schwitzen noch frieren und sich frei bewegen können, tragen Sie die richtige Kleidung. Anstelle einer dicken Jacke sind viele atmungsaktive Kleidungsschichten, die sich warm auf der Haut anfühlen, am besten“, erklären die beiden Designerinnen Mari Talka und Mari Mattila-Kämäräinen der Outdoor-Marke Halti.
Laut Mari Talka muss das finnische Bekleidungsdesign zwei wichtigen Anforderungen gerecht werden: Kleidung muss gut aussehen und ihren Zweck erfüllen.
„Als Designer sind wir fortwährend auf der Suche nach den besten technischen Lösungen und Materialien und testen diese unter rauen Bedingungen. Wir tendieren eher zum Minimalismus. Wir überlegen uns, was erforderlich ist, und setzen das Material sinnvoll ein, um die Träger vor extremen Wetterbedingungen zu schützen. Gute Qualität sieht außerdem gut aus.“
Hersteller finnischer Winterbekleidung arbeiten traditionell ebenfalls mit Profisportlern zusammen. Markenmanagerin Hanna-Liisa Erkheikki von Halti weist darauf hin, dass dies ein entscheidender Bestandteil der Produktentwicklung sei.
„Sportler sind Experten, wenn es darum geht zu beurteilen, ob ein Kleidungsstück zweckmäßig ist. Wenn das Material oder die Gestaltung nicht funktionieren, sagen sie es unumwunden“, lacht sie.
„Kleidung, die sich im Sportbereich bewährt, ist auch für die anspruchsvolle Nutzung im Alltag geeignet.“
Anfang der 2000er-Jahre investierte Halti verstärkt in Sponsoring-Aktivitäten im Bereich des Wintersports. Das Unternehmen nahm die Zusammenarbeit mit verschiedenen nationalen Skiteams und Skiprofis auf, beispielsweise mit dem Internationalen Skiverband (FIS). Von 2007 bis 2013 gehörte Halti zu den Hauptsponsoren der Alpinen Skiweltmeisterschaft und arbeitet seitdem mit dem finnischen Alpin-Skiteam und dem FIS zusammen.
Wie sieht die Zukunft der finnischen Winterkleidung aus? Mari Talka erklärt, dass der Klimawandel neue Herausforderungen mit sich bringe, da Bekleidungshersteller vielseitigere Kleidungsstücke produzieren und umweltverträglichere Verfahren einsetzen müssten.
„Technologien entwickeln sich weiter, und intelligente Materialien, die auf Wetteränderungen reagieren, werden getestet. Wir setzen sie allerdings nur ein, wenn sie sich als strapazierfähig und nützlich erweisen“, heben Mari Talka and Mari Mattila-Kämäräinen hervor.
„Wenn Sie weder schwitzen noch frieren, tragen Sie die richtige Kleidung.“
von Ilpo Salonen, März 2016