Finnland erneut unter den besten PISA-Nationen

In der neuesten PISA-Studie platzierten sich die Finnen ein weiteres Mal im Spitzenfeld.

Mädchen können überall in der Welt besser lesen als Jungen, und Finnlands Schülerinnen und Schüler schneiden besser ab als ihre Altersgenossen in den meisten anderen Ländern – das ergab wieder einmal die jüngste PISA-Studie.

In der neuesten Studie des Programms zur internationalen Schülerbewertung (PISA), die auf Erhebungen des Jahres 2009 basiert, platzierten sich die Finnen ein weiteres Mal im Spitzenfeld. Den ersten Platz in der Gesamtwertung, den es bei den vorangegangenen Schülervergleichen belegt hatte, konnte Finnland allerdings nicht behaupten.

Bei der Lesekompetenz, 2009 Schwerpunktbereich der alle drei Jahre durchgeführten internationalen Schulleistungsstudie, rangierte Finnland nach Südkorea an zweiter Stelle unter den 33 beteiligen OECD-Ländern. In der Gesamtwertung aller 65 Pisa-Länder nahm es den dritten Platz ein – Primus war Shanghai (China).

Laut PISA 2009 hat sich die Lernkompetenz der 15-jährigen Finninnen und Finnen im Vergleich zu den Ergebnissen des Jahres 2000, als die Lesekompetenz zum letzten Mal im Mittelpunkt der Studie stand, um ein bis zwei Prozentpunkte verschlechtert. Dennoch ist das Gesamtergebnis weiterhin hervorragend, und nur drei Punkte trennen Finnland (536) von Südkorea (539).

Chancengerechte Schulsysteme

In allen beteiligten Ländern schnitten die Mädchen in der Lesekompetenz besser ab als die Jungen. Mädchen lesen mehr und können das Gelesene besser verarbeiten. Die Lesekompetenz wurde nach fünf Subskalen bewertet: oberflächliches Verständnis einfache Texte, Herstellen simpler Verknüpfungen, Integration von Textelementen und Schlussfolgerungen, detailliertes Verständnis komplexer Texte sowie flexible Nutzung unvertrauter, komplexer Texte.

Die Organisatoren der PISA-Studien weisen darauf hin, dass es den Schulsystemen mit den besten Ergebnissen gelingt, allen Schülerinnen und Schülern eine qualitativ hochwertige Bildung zu vermitteln. In Finnland, Kanada, Japan, Korea, Hong Kong (China) und Shanghai (China) schneiden die Schülerinnen und Schüler in der Regel unabhängig von ihrem sozialen Hintergrund oder der besuchten Schule gut ab. Das wird als "Chancengerechtigkeit beim Bildungsangebot und den Bildungsergebnissen" bezeichnet.

Auch in den anderen Bereichen der PISA-Studie 2009, bei den mathematischen und den naturwissenschaftlichen Kompetenzen, ragten die Finnen heraus. Im Bereich Mathematik platzierten sie sich in der Gruppe der OECD-Länder an zweiter Stelle und in der Gesamtwertung an sechster Stelle. Bei den Naturwissenschaften nahmen sie unter den OECD-Ländern den ersten Platz ein und in der Gesamtwertung den zweiten. Für die Erhebung der finnischen Daten wurden an 203 Schulen 6 415 Schülerinnen und Schüler, alle im Alter von 15 Jahren, getestet.

Links:

Website der Internationale Schulleistungsstudie der OECD
The results of PISA 2009 (Ministerium für Bildung und Kultur)
Finnish Core Curriculum (Zentralamt für Unterrichtswesen in Finnland)

Von Peter Marten, Dezember 2010