Und ewig lockt der Festival-Sommer

Wir haben Finnlands Sommerfestivalatmosphäre in Fotos aufbewahrt, damit wir sie das ganze Jahr hindurch geniessen können.

Lassen Sie uns mit 14 Fotos und ein paar Hundert Worten versuchen, das Wesen des finnischen Festival-Sommers, die Leute und die Atmosphäre, einzufangen.

Heben Sie die Hand, wenn Sie einen Gärtner kennen. Sollte das der Fall sein, dann können Sie sich vorstellen, wie sehr die Finnen ihren Festival-Sommer herbeisehnen.

Genauso wie ein Gärtner die Hälfte des Winters dasitzt und grübelt, was er im Frühling pflanzen soll, hocken finnische Kulturbegeisterte in der Stube, während der Schnee noch das Land bedeckt, und planen, welche Festivals sie aufsuchen wollen, wenn der Sommer erst einmal Einzug gehalten hat. Man kann das frische Gemüse fast schmecken, die Musik fast hören, die warme Lüfte davonwehen.

Kein Wunder, dass wir uns die festliche Sommer-Atmosphäre bewahren wollen, um übers ganze Jahr hinweg darin schwelgen zu können. So wie ein Gärtner einen Teil der Ernte einlagert, haben wir eine Diashow zusammengestellt, die dazu dienen soll, Erinnerungen wachzurufen, die Gesichter und Gefühle in der Festivalzeit anderen zu vermitteln.

Zum Wohl! Nichts geht über einen Becher - Orangensaft? - um den Start der Festival-Saison Mitte Juni beim Provinssirock-Festival (Provinz-Rock-Festival) in der mittelfinnischen Stadt Seinäjoki gebührend zu begießen. Foto: Tim Bird

Grünes Licht: Provinssirock ist der Auftakt zum Sommer, und das Publikum ist total anders als die Besucher, die Seinäjoki im Juli erlebt, wenn in der Stadt das Tango-Festival loslegt. Foto: Tim Bird

Wahre Liebe oder zumindest wahre Freundschaft: Diese beiden Fans des Provinssirock wollen sich nicht in der Menge verlieren. Foto: Tim Bird

Ein Schritt jenseits des Tangos: Ja, bei uns gibt es Samba, zumindest für ein Wochenende jedes Jahr im Juni. Der Helsinkier Samba-Karneval feierte 2010 sein 20-jähriges Jubiläum. Foto: Tim Bird

Metallspektakel voller Wucht: In der Mitte des Sommers lockt das Tuska-Festival (Qual-Festival) zum heavy Headbangen Männer und Frauen in Schwarz nach Helsinki. Foto: Tim Bird

Ruhe vor dem Sturm: Fans und ihre Silhouetten konvergieren auf der Bühne beim Start eines Konzerts auf dem Tuska-Festival. Foto: Tim Bird

Hiev das Haar in die Luft: Der Gitarrist ist bereits in vollem Schwunge. Foto: Tim Bird

Diese Fans meinen es ernst: überall bemalte Gesichter auf dem Tuska-Festival. Foto: Tim Bird

Gleiche Farben, anderer Kanal: wieder schwarz und rot, aber diesmal auf einem Akkordeon am Kaustinen Volksmusik-Festival, das jedes Jahr im Juli etwa sechs Stunden nördlich von der Hauptstadt entfernt stattfindet. Foto: Tim Bird

Als eines der ältesten Festivals in Finnland bietet Kaustinen traditionelle Musik und Worldmusik sowie Tanz aller möglichen Genres aus dem In- und Ausland. Ein paar Tänzer aus der kroatischen Gruppe Željesničar bereiten sich für ihren Moment auf der Hauptbühne vor. Foto: Tim Bird

Mehrere Truppen chinesischer Musiker und Tänzer gaben Kaustinen mit ihrer Harmonie und ihren Farben in diesem Jahr die Ehre und trugen damit zur viel gerühmten, entspannten und einladenden Atmosphäre des Festivals bei. Foto: Tim Bird

Der Festival-Sommer kulminiert im August mit dem zwei-wöchigen Helsinki Festival. Das Festival trägt auch zur Nacht der Künste bei. Jeden dritten Freitag in diesem Monat finden über die ganze Stadt verstreut Kulturveranstaltungen statt, und es mag schon sein, dass man riesige Krebstiere und Quallen über der Innenstadt schweben sieht. Foto: Tim Bird

Das Helsinki Festival engagierte die französischen Straßenkünstler Plasticiens Volants, um den Himmel für die Nacht der Künste in ein Aquarium zu verwandeln. Foto: Tim Bird

Eine Gruppe namens Revontuli (Polarlicht) hellte in der Nacht der Künste einen Park im Helsinkier Stadtteil Kallio auf. Doch ein leichtes Frösteln in der Luft deutet bereits auf die baldige Ankunft des Herbstes hin. Foto: Tim Bird

Fotos von Tim Bird, Juni-August 2009
Text von Peter Marten, aktualisiert März 2010